Youkali

Die Chansons und Orchesterwerke von Weill, Schulhoff, Holländer und Spoliansky sind klingende Zeugnisse der freiheitlichen, energiegeladenen Atmosphäre der 1920er und wurden von den Nazis als „entartet“ diffamiert und verboten. 100 Jahre darauf klingt Rzewskis „Les Moutons de Panurge“ als warnendes Sapere aude, nicht dem einen Hammel zu folgen.

PROGRAMM

Kurt Weill: Suite aus der Oper „Der Silbersee“ (1932); Chansons: „Youkali“, „Le Train Du Ciel“, Alabama Song“
Mischa Spoliansky: „Lila Lied“ (1920)
Friedrich Hollaender: „Wenn ich mir was wünschen dürfte“ (1930)
Erwin Schulhoff: Suite aus der Tanzgroteske „Die Mondsüchtige“ (1925)
Frederic Rzewski: „Les Moutons de Panurge“ (1969)

BESETZUNG
Vladimir Kornéev – Gesang
Kammerphilharmonie Frankfurt
Nicolai Bernstein – Leitung

Kammerphilharmonie Frankfurt — © Enrique Leopardi

Love Reacts Only

Gegensätzlichkeit und Eifersucht prägten die komplizierte Liebesbeziehung der literarischen Größen Ingeborg Bachmann und Max Frisch. Einen tieferen Einblick erlangte die Öffentlichkeit vor zwei Jahren, als der spektakuläre Briefwechsel der beiden veröffentlicht wurde. Für das Rothko String Quartet gab dies den Anstoß zu einem neuen Konzertprojekt, in dem die Liebe ganz ohne Kitsch und Pathos im Mittelpunkt steht. Auf sieben ergreifende Briefe Bachmanns findet das Quartett musikalische Antworten – nicht zuletzt mit Leoš Janáčeks 2. Streichquartett „Intime Briefe“.

in Kooperation mit PODIUM Esslingen

re:cord

Das Duo re:cord betrachtet im Tandem mit der Schauspielerin Birgit Heuser die nichtlinearen Bezüge zwischen Mittelalter, Renaissance, Barock und Gegenwart. Es geht dabei um die Balance zwischen Verlangsamung und Beschleunigung, die Verbindung zum Planeten Erde und, ausgehend vom Motiv der Schildkröte – um die Themen Gelassenheit, Beharrlichkeit, Langlebigkeit.

Werke u.a. von Hildegard von Bingen, Guillaume de Machaut, Tarquinio Merula, Georg Philipp Telemann, Luciano Berio, Wolfram Schurig, Chikage Imai.

Liebesdisziplin & Freiheit

Dieses Naxos Hallenkonzert fokussiert zwei in Hessen lebende hochkarätige Musiker:innen und ihre Instrumente: Kontrabass & Viola da Gamba, gespielt von Rebecca Lawrence und den Violoncellisten Jan-Filip Tupa. Die täglichen Übungen, Studien aus mehreren Jahrhunderten und Improvisationen treffen sich im Programm auf spielerische Weise. Sie werden in der Naxoshalle zu Stationen einer nicht-linearen Erzählung, zu Ankerpunkten einer frei improvisierten Expedition von Frühklassik zur Moderne, zwischen Pflichterfüllung und Freiheit, vergeblichem Perfektionsstreben und Fantasie.

Sincronie. Fabrik Quartet

Das Frankfurt-basierte Fabrik Quartet widmet sich intensiv der Verbreitung des zeitgenössischen Repertoires. Die Musiker:innen formierten sich aus den Reihen der IEMA 2021/22 neu zum Streichquartett, haben bereits etliche internationale Wettbewerbe gewonnen und treten in ganz Europa auf. Im Programm dieses Naxos Hallenkonzertes stehen u.a. das Quartett „im Andenken“ (2007) von Sarah Nemtsov, die deutsche Erstaufführung eines Werkes des valencianischen Komponisten José Luis Escrivà Córdoba und das erste Streichquartett von Rebecca Saunders. Titelgebend ist Luciano Berio Quartett Sincronie (1968).

3 x 2

Eine Besetzung, drei Duos, drei unterschiedliche Stile. Präsentiert im industriellen Ambiente der Naxoshalle wird die seltene Kombination des Cello & Gitarre-Duos in diesem Konzert in allen Facetten ausgeleuchtet: Klassische Musik trifft auf Jazz und zeitgenössische Avantgarde.