Mental Guitar Machine

Wir steigen in einen riesigen gelben Luftballon der Künstler Jope Schneider & Kaspar König und lauschen radikalen Kompositionen für E-Gitarre solo: Peter Ablinger stellt den subtilen Klang der E-Saite in Begleitung durch Weißes Rauschen. La Monte Young bannt das Gehör auf zwei in einer Quinte gehaltene Töne. Kontrastierend dazu bringt Aurélio Edler-Copes sein Werk „Mental Guitar Machine“ zur Uraufführung und präsentiert seine Neudeutung von Terry Rileys Meilenstein der Minimal Music „In C“ (1964).

PROGRAMM
Peter Ablinger: Weiss / Weisslich 17G
Tristan Murail: Vampyr ! 
La Monte Young: Composition 1960 #7 
Aurélio Edler-Copes: Mental Guitar Machine (Première)
PAUSE
Terry Riley: In C
Aurélio Edler-Copes: Overtone Study

Love Reacts Only

Gegensätzlichkeit und Eifersucht prägten die komplizierte Liebesbeziehung der literarischen Größen Ingeborg Bachmann und Max Frisch. Einen tieferen Einblick erlangte die Öffentlichkeit vor zwei Jahren, als der spektakuläre Briefwechsel der beiden veröffentlicht wurde. Für das Rothko String Quartet gab dies den Anstoß zu einem neuen Konzertprojekt, in dem die Liebe ganz ohne Kitsch und Pathos im Mittelpunkt steht. Auf sieben ergreifende Briefe Bachmanns findet das Quartett musikalische Antworten – nicht zuletzt mit Leoš Janáčeks 2. Streichquartett „Intime Briefe“.

in Kooperation mit PODIUM Esslingen

Electric Birthday - 6 Jahre NHK

Vier elektronische solo Sets zur Feier des sechsjährigen Bestehens der Naxos Hallenkonzerte zeigen das Spektrum an Klangfarben und Möglichkeiten der elektronischen Musik: Interessiert an physikalischen und psychoakustischen Phänomenen enthüllt Nicholas Morrish eine elektronische Welt, die sich über konventionelle Grenzen hinwegsetzen und dazu einlädt, Musik in ihrer reinsten und experimentellsten Form zu erleben. Das Duo Nefeli Galani und Kiara Kay verschmilzt die Klangfarbenpalette von Bratsche und Cello mit Live-Elektronik. Für Marta Zapparoli nutzt die hörbare und unhörbare Klangwelt der elektromagnetischen Strahlungssignalen aus dem Weltraum, VLF (natürliche Radio-Phänomenen) oder Morsezeichen, Luft- und See-Kommunikation als eine unerschöpfliche Informationsquelle, die die Fantasie, Kreativität und das Bewusstsein sowohl der Musikerin als auch des Publikums anregt.

Beats & Clouds

Der Abend beginnt mit einer musikalischen Expedition durch die Kleine Magellansche Wolke. In Raphaël Languillats „SMC (Clouds)“ verschmelzen Cello, Klavier und Elektronik und übertragen verschiedene Parameter des himmlischen Objekts in ein klingendes Szenario. Galina Ustvolskayas „Grand Duet“ kontrastiert dazu als musikalische Wüstenerfahrung – karg und intensiv. Aus den vorgefundenen Texturen flicht Lorica in seinen elektronischen Akzenten neue, organische Klangverbindungen, die er symbiotisch in das Programm fügt.

PROGRAMM
Lorica - Elektronik
Raphaël Languillat - SMC (Clouds) (2023)
Lorica - Elektronik
Galina Ustvolskaya - Grand Duet (1959)
PAUSE — with Lorica - Elektronik
Marco Ramaglia & Iris Werhahn - Van Beat (2021)

re:cord

Das Duo re:cord betrachtet im Tandem mit der Schauspielerin Birgit Heuser die nichtlinearen Bezüge zwischen Mittelalter, Renaissance, Barock und Gegenwart. Es geht dabei um die Balance zwischen Verlangsamung und Beschleunigung, die Verbindung zum Planeten Erde und, ausgehend vom Motiv der Schildkröte – um die Themen Gelassenheit, Beharrlichkeit, Langlebigkeit.

Werke u.a. von Hildegard von Bingen, Guillaume de Machaut, Tarquinio Merula, Georg Philipp Telemann, Luciano Berio, Wolfram Schurig, Chikage Imai.

Materia Magica

Der sardische Perkussionist Stanislas Pili aus Bern präsentiert eine eklektische Klangerzählung zwischen akustisch verstärkten Objekten des Alltags, Perkussionsinstrumenten, der menschlichen Stimme und Performance-Techniken des Musiktheaters: Spielplan manipuliert u.a. Uhren, Lineale und Ketten derart, dass sie eine intime Klanglandschaft erzeugen. In Trama wird der Percussionist zum Magier, der sich im Zauberspruch seiner Stimme in Interaktion mit Schlagzeug-Klängen verfängt. Pilis eigenes Werk Regime orizzontale entwickelt zwischen Stereo-Panning-Effekten und Präparationen der Großen Trommel die klingende Choreographie eines Sturms.

Vor und nach dem Konzert — In der Klanginstallation Materiale (2023) erzeugen die Bewegungen einer mit Sand präparierten, durch tiefe Frequenzen und Licht bestrahlten Leinwand kontinuierlich visuelle und klingende Reflexionen.

Liebesdisziplin & Freiheit

Dieses Naxos Hallenkonzert fokussiert zwei in Hessen lebende hochkarätige Musiker:innen und ihre Instrumente: Kontrabass & Viola da Gamba, gespielt von Rebecca Lawrence und den Violoncellisten Jan-Filip Tupa. Die täglichen Übungen, Studien aus mehreren Jahrhunderten und Improvisationen treffen sich im Programm auf spielerische Weise. Sie werden in der Naxoshalle zu Stationen einer nicht-linearen Erzählung, zu Ankerpunkten einer frei improvisierten Expedition von Frühklassik zur Moderne, zwischen Pflichterfüllung und Freiheit, vergeblichem Perfektionsstreben und Fantasie.

kolloid | penumbra

Mit Fokus Percussion begegnen sich im Naxos Hallenkonzert zwei innovative Projekte: Während „Penumbra“ unter Verwendung von Drums, Spinett, Syntheziser und Electronics verschiedene Strömungen und Praktiken in der Klangerzeugung synthetisiert, kombiniert „Mechanical Reproducions“ Musik, Technologie und visuelle Kunst. Beide Projekte finden durch die technologische Erweiterung der menschlichen künstlerischen Möglichkeiten zu einer innovativen Klangsprache und erzeugen an der Schnittstelle zwischen Komposition und Improvisation spannende Fusionen.

IEMA auf Naxos V

Zum fünften Mal in Folge freuen sich die Naxos Hallenkonzerte auf die Kooperation mit der Internationalen Ensemble Modern Akademie, die jährlich hervorragende junge Musikschaffende aus der ganzen Welt nach Frankfurt einlädt und sie im Bereich der zeitgenössischen Ensemblemusik weiterbildet.

Last Day of Spring

In seinem Debütalbum „Last Day of Spring“ präsentiert der ukrainische Jazz-Klavieviruose Vitalii Kyianytsia sieben Eigenkompositionen, ergänzt durch Stücke von Schlagzeuger Mathias Ruppnig und Bassist Johannes Fink. Zwischen Freiheit und Struktur hält das Trio die Balance perfekt und beeindruckt mit harmonischer Raffinesse und opulenten Melodien. Kontrastiertend dazu steht die Musik der Künstlerin Tomoko Sauvage, die zwar Jazz-Klavier in New-York studierte, sich seit ihrer Rückkehr nach Paris aber der Entwicklung eines „natürlichen Synthesizers“ widmet: mit Wasser, Keramik und Unterwasser-Mikrofonen erschafft sie unerhörte Klangwelten, die gleichzeitig rituelle und spielerische Gesten, Improvisationen mit der Umgebung und die Verwendung des Zufalls als Kompositionsmethode beinhalten.