Sonic Meditations

Klang und Raum neu gedacht: In einer einzigartigen Verbindung von verstärkter Stimme und Modular-Synthesizer re-interpretieren Maren Schwier und Raphaël Languillat Hildegard von Bingens Gesänge zur „Grünkraft“. Hiervon ausgehend schlägt das Trio Radial einen Bogen bis zu Pauline Oliveros’ Sonic Meditations. Mit Live-Elektronik, einem Acousmonium und einer neuen Komposition des Frankfurter Komponisten Tobias Hagedorn entsteht zwischen heute und dem 12. Jahrhundert ein immersives Klanggewebe.

BESETZUNG

Trio Radial
Shelly Ezra - Klarinette | Ya Chu Yang - Horn | Esther Saladin - Violoncello

Duo Ikona
Maren Schwier - Stimme | Raphaël Languillat - Modular-Synthesizer

Tobias Hagedorn - Spatialisierung (Acousmonium)

PROGRAMM

TRIO RADIAL
Hildegard von Bingen / Arr.: Trio Radial (12. Jhd. | 2025)
Auszüge aus dem Ordo Virtutum

Pauline Oliveros
Sonic Meditation – Variations on Listening (1988)

Tobias Hagedorn
Neues Werk für Kl, Hn, Vc, Elektronik (2025, UA)

Raphaël Languillat
HD 181068 (trinity) für Kl, Hn, Vc, Elektronik (2022)

DUO IKONA
Hildegard von Bingen / Raphaël Languillat (12. Jhd. | 2025)
O virga mediatrix
Hodie aperuit
O frondes virga
O quam preciosa
O rubor sanguinis
O viridissima virga

Machautopia | 7 Jahre Naxos Hallenkonzerte

I) Guillaume de Machauts mystische Motetten aus dem 14 Jahrhundert, die Uraufführung eines neuen Vokalsextetts von Anna Korsun und experimentelle Kompositionen von Sebastian Claren stehen im Programm, das die dynamischen Begriffe von Geschlecht und Begehren durch die Linse Michel Foucaults Philosophie betrachtet und davon handelt, wie auch die Musik seit jeher mit Körperlichkeit und Verlangen verbunden ist.

II) Machauts Verständnis von einer bedrohlichen Natur und Wildnis stellen die Overhead-Lichtkünstlerin Katrin Bethge und der Bassist und Producer John Eckhardt eine audiovisuelle Performance organischer wie anorganischer Kräfte gegenüber, die die Lebendigkeit spielerisch vermehrt – Liebe in Zeiten des Verlustes der Biodiversität.

BESETZUNG
KlangForum Heidelberg
Clémence Boullu - Sopran | Julie C. Eggli - Mezzosopran | Mercè Bruguera - Alt | Johannes Mayer - Tenor | Ferdinand Junghänel - Tenor | Florian Drexel - Bass | J. Marc Reichow - Klavier

Ekkehard Windrich - Leitung, Moderation

Katrin Bethge - Overhead Lichtprojektionen
John Eckhardt - Elektronik

PROGRAMM
Guillaume de Machaut (1300-1377)
Motette 2 – Tous corps / De souspirant cuer / Suspiro
Motette 7 – J'ai tant mon / Lasse! Je sui / Ego moriar pro
Motette 9 – Fons totius / O livoris feritas / Fera pessima
Motette 14 – Maugré mon cuer / De ma dolour / Quia amore langueo

Anna Korsun
NEUES WERK für 6 Stimmen (2025 - UA im Rahmen der Naxos Hallenkonzerte)

Sebastian Claren
SEX für Klavier solo (1995-96 - 25’)

Katrin Bethge & John Eckhardt - LEOPARDS & LIONS (ca. 30’)

Schola Heidelberg © Thilo Ross

Electric Birthday - 6 Jahre NHK

Vier elektronische solo Sets zur Feier des sechsjährigen Bestehens der Naxos Hallenkonzerte zeigen das Spektrum an Klangfarben und Möglichkeiten der elektronischen Musik: Interessiert an physikalischen und psychoakustischen Phänomenen enthüllt Nicholas Morrish eine elektronische Welt, die sich über konventionelle Grenzen hinwegsetzen und dazu einlädt, Musik in ihrer reinsten und experimentellsten Form zu erleben. Das Duo Nefeli Galani und Kiara Kay verschmilzt die Klangfarbenpalette von Bratsche und Cello mit Live-Elektronik. Für Marta Zapparoli nutzt die hörbare und unhörbare Klangwelt der elektromagnetischen Strahlungssignalen aus dem Weltraum, VLF (natürliche Radio-Phänomenen) oder Morsezeichen, Luft- und See-Kommunikation als eine unerschöpfliche Informationsquelle, die die Fantasie, Kreativität und das Bewusstsein sowohl der Musikerin als auch des Publikums anregt.

Beats & Clouds

Der Abend beginnt mit einer musikalischen Expedition durch die Kleine Magellansche Wolke. In Raphaël Languillats „SMC (Clouds)“ verschmelzen Cello, Klavier und Elektronik und übertragen verschiedene Parameter des himmlischen Objekts in ein klingendes Szenario. Galina Ustvolskayas „Grand Duet“ kontrastiert dazu als musikalische Wüstenerfahrung – karg und intensiv. Aus den vorgefundenen Texturen flicht Lorica in seinen elektronischen Akzenten neue, organische Klangverbindungen, die er symbiotisch in das Programm fügt.

PROGRAMM
Lorica - Elektronik
Raphaël Languillat - SMC (Clouds) (2023)
Lorica - Elektronik
Galina Ustvolskaya - Grand Duet (1959)
PAUSE — with Lorica - Elektronik
Marco Ramaglia & Iris Werhahn - Van Beat (2021)

kolloid | penumbra

Mit Fokus Percussion begegnen sich im Naxos Hallenkonzert zwei innovative Projekte: Während „Penumbra“ unter Verwendung von Drums, Spinett, Syntheziser und Electronics verschiedene Strömungen und Praktiken in der Klangerzeugung synthetisiert, kombiniert „Mechanical Reproducions“ Musik, Technologie und visuelle Kunst. Beide Projekte finden durch die technologische Erweiterung der menschlichen künstlerischen Möglichkeiten zu einer innovativen Klangsprache und erzeugen an der Schnittstelle zwischen Komposition und Improvisation spannende Fusionen.

Cosmic Birthday – 5 Jahre Naxos Hallenkonzerte

Zum Anlass der Feier ihres 5jährigen Bestehens unternehmen die Naxos Hallenkonzerte einen kosmischen Ausflug: Raphaël Languillat folgt in seiner Komposition ((( RSG ))) (2022) für verstärktes Streichquartett und Effekt-Pedale den letzten Vibrationen eines Red Supergiant Star. Die Kopenhagener Stimmkünstlerin und Komponistin Marcela Lucatelli improvisiert zu Aufnahmen von Weltraumklängen, die während mehrerer NASA-Missionen aufgezeichnet wurden. Die Reiseeindrücke illustriert die Lichtkünstlerin Katrin Bethge live über analoge Overhead-Projektions­bilder, die die Naxoshalle zugleich interstellar ausleuchten. Back to Earth stoßen wir an mit Pétillant Naturel – Weingut Lunkenheimer beim Ambient DJ-Set von outernational.lunki.

Electric Opener. Minimal <> Maximal

Ein Naxos Hallenkonzert als Essay der Symbiosen divergierender Stile: Die minimalistischen Synthesizer-Patches des ukrainischen Komponist ‚Heinali‘ / Oleh Shpudeiko basieren auf den zweistimmigen Organa der französischen Notre-Dame-Schule des 12. Jahrhunderts. Das Set der Zürcher Komponistin und Klangkünstlerin Noémi Büchi schöpft aus orchestralen Werken der Klassik und Romantik und schafft einen „elektronisch-symphonischen Maximalismus’’. Den Kontrapunkt dazu bilden die industriell anmutenden ‚Piece for Violin and Tape’ aus der Kooperation der in Frankfurt beheimateten Geigerin Veronika Paleeva mit dem Berliner Sound-Designer ‚Ivy‘ / Armin Hosseini.

Electric Guitar - Midsummer Night

Rauschen. LSD Trips. Verzerrte Klänge. Meditatives… Sommernachtstraum im Industrieambiente: E-Gitarre füllt zur Sonnenwende den Klangraum Naxoshalle. Steffen Ahrens, weltweit profilierter Gitarrist der experimentellen und Neuen Musik präsentiert Solo-Werke des 20. und 21. Jahrhunderts… Laut. Aggressiv. Sphärisch. Feinsinnig.

Werke von Fausto Romitelli, Morton Feldman, Florian Wöber und Jagoda Szmytka.